Wie sehen Lipödem-Beine aus?
07 Juli, 2025
07 Juli, 2025
Viele Frauen kennen das Gefühl, dass ihre Beine irgendwie „nicht zum Rest des Körpers passen“. Sie wirken kräftiger, schwerer oder reagieren empfindlich auf Druck, ganz unabhängig von Sport oder Ernährung. Oft kommen Fragen auf: Ist das normal? Ist das einfach Veranlagung oder steckt etwas anderes dahinter?
Ein Lipödem kann eine mögliche Ursache sein, eine chronische Fettverteilungsstörung, die vor allem an den Beinen auftritt. Doch wie genau sehen Lipödem-Beine eigentlich aus? Und woran lässt sich erkennen, ob es sich nicht einfach um „normales Übergewicht“ handelt?
In diesem Beitrag beantworten wir die Frage: „Wie sehen Lipödem-Beine aus?“, und zeigen auf, woran Sie erste Anzeichen erkennen, wie sich das Erscheinungsbild im Verlauf verändert und worauf Sie achten sollten.
Lipödem-Beine unterscheiden sich in mehreren Punkten deutlich von einem gewöhnlichen Körperbild:
Die Fettvermehrung bei einem Lipödem betrifft in der Regel beide Beine gleichermassen. Sie beginnt meist im Bereich der Oberschenkel, kann sich aber bis zu den Knöcheln ausdehnen. Der Oberkörper bleibt dabei oft schlank, was den Kontrast zum Unterkörper zusätzlich verstärkt.
Ein auffälliges Merkmal ist die Körper-Dysproportion: Die Beine wirken deutlich kräftiger als der Rumpf, auch bei normalem oder sogar niedrigem BMI. Betroffene Frauen berichten häufig, dass ihnen Kleidung oben passt, unten jedoch viel zu eng ist.
Das Gewebe fühlt sich im frühen Stadium noch weich an, kann sich aber mit der Zeit uneben oder knotenartig anfühlen. Die Haut bleibt zunächst glatt, verändert sich aber in späteren Stadien durch die zunehmende Bindegewebsbelastung.
Schon bei leichten Stössen entstehen oft blaue Flecken, ohne dass es eine grössere Verletzung gegeben hätte. Grund dafür ist die erhöhte Druckempfindlichkeit und Gefässreaktion des betroffenen Fettgewebes.
Lipödem-Beine fühlen sich häufig schwer, müde oder gespannt an, vor allem im Tagesverlauf. Druck oder Berührung kann unangenehm bis schmerzhaft sein, selbst bei lockerer Kleidung.
Die folgenden Skizzen zeigen, wie sich das typische Erscheinungsbild der Beine je nach Stadium des Lipödems verändert.
Fettvermehrung an Beinen und Hüften mit glatter Hautoberfläche. Erste Schmerzen und Spannungsgefühle treten auf, bleiben aber oft unerkannt.
Die Haut wird uneben, das Gewebe knotiger. Beschwerden nehmen zu und die Schwellungen werden spürbarer und sichtbarer.
Stark vermehrtes Fettgewebe mit deutlichen Auswölbungen. Bewegung wird erschwert und Schmerzen prägen zunehmend den Alltag.
Ein Lipödem wird häufig mit Übergewicht, Lymphödem oder Cellulite verwechselt. Die Unterscheidung ist wichtig, weil jede dieser Diagnosen eine andere Ursache und damit eine andere Behandlung erfordert.
Ein Lipödem liegt vor allem dann nahe, wenn:
Lipödem ist eine fortschreitende Erkrankung, das bedeutet, dass sich das Erscheinungsbild der Beine mit der Zeit verändert. Im frühen Stadium (Stadium 1) sind die äusseren Veränderungen oft noch subtil: glatte Haut, aber schon erste Volumenzunahme und Schmerzen. In Stadium 2 und Stadium 3 wird das Gewebe zunehmend fester, unregelmässiger, es entstehen sichtbare Dellen, Wölbungen und Hautveränderungen.
Ein paar Leitsymptome, auf die Sie achten können:
Wenn Sie mehrere dieser Fragen mit „Ja“ beantworten, lohnt es sich, eine ärztliche Abklärung in Betracht zu ziehen.
Lipödem-Beine sehen nicht immer gleich aus, aber sie fühlen sich für viele Frauen ähnlich an: belastend, unverstanden und manchmal wie ein fremder Teil des eigenen Körpers. Wichtig ist: Sie sind mit diesen Beschwerden nicht allein, und sie sind auch nicht „selbst verschuldet“.
In meiner Praxis erleben wir immer wieder, wie erleichternd eine klare Diagnose sein kann. Denn wer weiss, was im eigenen Körper passiert, kann beginnen, gezielt etwas zu verändern, mit medizinischer Unterstützung, mit mehr Wissen und mit Mitgefühl für sich selbst.
Nein. Es gibt viele Gründe für voluminöse Beine, z. B. Übergewicht, Veranlagung oder Wassereinlagerungen. Beim Lipödem treten jedoch bestimmte Symptome zusätzlich auf, wie Druckschmerzen, Hämatomneigung und ein Missverhältnis zwischen Ober- und Unterkörper.
Sie können typische Anzeichen wahrnehmen, eine sichere Diagnose sollte jedoch immer durch eine erfahrene Fachärztin gestellt werden. In der Praxis von Frau Dr. Wörle erfolgt dies mit grosser Sorgfalt.
Im frühen Stadium sehen die Beine oft nur leicht kräftiger aus. Mit der Zeit wird das Gewebe unregelmässiger, es entstehen Dellen, Verhärtungen und ausgeprägte Volumenzunahmen.
Nicht zwingend, aber häufig. Besonders abends oder bei längerem Stehen berichten viele Frauen von Spannungsgefühlen, Druckschmerz oder müden, schweren Beinen.
Konservative Therapien wie Kompression und Bewegung können unterstützen. Bei fortgeschrittenem Lipödem bietet eine spezialisierte Liposuktion die Möglichkeit, das krankhafte Fettgewebe dauerhaft zu entfernen.