Was ist Lipödem an den Oberarmen?

Was ist ein Lipödem an den Oberarmen?

04 August, 2025

Viele Frauen spüren es ganz deutlich: Die Oberarme wirken plötzlich voller, reagieren empfindlich auf Berührungen und fühlen sich ungewöhnlich schwer an. Und das, obwohl sich Gewicht oder Lebensstil kaum verändert haben. Häufig wird diesen Veränderungen wenig Beachtung geschenkt, oder sie werden als „normale Alterserscheinung“ oder „schlaffe Haut“ abgetan.

Was ist ein Lipödem an den Oberarmen? Ein Lipödem an den Oberarmen ist eine chronische Fettverteilungsstörung, die oft unerkannt bleibt und für viele Frauen mit Schmerzen, Unsicherheit und Frustration verbunden ist. In diesem Beitrag erklären wir, was genau dahintersteckt, wie man erste Anzeichen erkennt und warum eine frühe Diagnose so wichtig ist.

Was genau ist ein Lipödem an den Oberarmen?

Das Lipödem ist eine chronische, meist hormonell beeinflusste Erkrankung, bei der sich das Fettgewebe krankhaft vermehrt. Während die Beine am häufigsten betroffen sind, kann das Lipödem auch die Arme betreffen, insbesondere die Oberarme. Das veränderte Fettgewebe verursacht nicht nur optische Veränderungen, sondern auch Schmerzen, Spannungsgefühle und Druckempfindlichkeit.

Lipödem Oberarm

Typisch ist, dass die Veränderungen symmetrisch auftreten, also auf beiden Armen gleichzeitig und nicht proportional zur restlichen Körperstatur stehen. Der Oberkörper bleibt oft schlank, während die Arme deutlich voluminöser wirken.

Typische Anzeichen für ein Lipödem an den Oberarmen

Ein Lipödem an den Armen ist nicht immer auf den ersten Blick sichtbar, doch es macht sich bemerkbar.

Viele Frauen berichten über:

  • Spannungsgefühle oder Schmerzen, besonders am Abend
  • Volumenzunahme der Oberarme, ohne Gewichtszunahme
  • Druckempfindlichkeit bei enger Kleidung oder Umarmungen
  • Hämatome (blaue Flecken) nach kleinsten Stössen
  • Knotenartiges, weiches Gewebe unter der Haut

Auch das Körperbild verändert sich: Blusen oder Jacken spannen plötzlich an den Armen, obwohl sie vorher problemlos passten. Oft ist das der Moment, in dem viele Frauen beginnen, sich Gedanken zu machen.

Wie wird ein Lipödem an den Armen diagnostiziert?

Die Diagnose sollte durch einen erfahrenen Facharzt erfolgen, idealerweise mit Spezialisierung auf Lipödem-Erkrankungen.

Die wichtigsten Schritte sind:

  1. Anamnese

    Wann traten die Beschwerden erstmals auf? Wie verändern sie sich im Tagesverlauf?

  2. Körperliche Untersuchung

    Symmetrie, Gewebestruktur, Druckschmerz, Hautveränderungen

  3. Abgrenzung zu anderen Ursachen

    z. B. Lipohypertrophie, Lymphödem, normale Gewichtszunahme

  4. Bei Bedarf

    bildgebende Verfahren, um das Unterhautfettgewebe genauer zu beurteilen

  5. Fortschreiten der Erkrankung

    Das Lipödem schreitet meist langsam voran. Unbehandelt kann es zu Bewegungseinschränkungen, sozialer Isolation und einer Verschlechterung der Lebensqualität führen.

Warum bleiben Lipödeme an den Armen oft lange unerkannt?

Ein Lipödem an den Oberarmen tritt häufig zusätzlich zu einem Lipödem der Beine auf, manchmal aber auch isoliert. Letzteres erschwert die Diagnose, da Arm-Lipödeme weniger bekannt und seltener sind.

Hinzu kommt: Die Veränderungen werden oft mit „normalem“ Fettgewebe oder schlaffer Haut verwechselt, besonders bei Frauen in den Wechseljahren oder nach Gewichtsveränderungen.

Was kann man gegen ein Lipödem an den Armen tun?

Auch wenn das Lipödem nicht heilbar ist, gibt es wirksame Möglichkeiten, um Beschwerden zu lindern und die Lebensqualität deutlich zu verbessern.

Konservative Behandlung:

  • Kompressionsärmel oder -boleros: unterstützen den Lymphfluss, entlasten das Gewebe
  • Manuelle Lymphdrainage: wirkt schmerzlindernd und entspannend
  • Bewegung: z. B. Aquagymnastik oder gezielte Armübungen
  • Entzündungshemmende Ernährung: kann das Gewebe stabilisieren

Operative Behandlung (Liposuktion):
Wenn konservative Massnahmen nicht ausreichen, kann eine spezialisierte Liposuktion an den Oberarmen sinnvoll sein. Dabei wird das krankhafte Fettgewebe gezielt entfernt. Ziel ist es, die Schmerzen zu reduzieren, das Volumen zu harmonisieren und die Arme wieder beweglicher und belastbarer zu machen.

Fazit von Frau Dr. Wörle

Ein Lipödem an den Oberarmen ist für viele Frauen nicht nur eine körperliche, sondern auch eine seelische Belastung. Umso wichtiger ist es, die Erkrankung rechtzeitig zu erkennen und nicht länger mit Zweifeln oder Unsicherheit zu leben. In meiner Praxis begleite ich Sie auf dem Weg zu mehr Klarheit, besserem Körpergefühl und konkreten Lösungen mit medizinischer Expertise, Einfühlungsvermögen und Respekt für Ihre Geschichte.

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Häufige Fragen zum Lipödem an den Oberarmen

Achten Sie auf typische Anzeichen wie symmetrische Volumenzunahme, Spannungsgefühle, Druckschmerzen oder blaue Flecken nach leichten Stössen. Wenn sich Ihre Oberarme trotz Bewegung und ausgewogener Ernährung auffällig verändern, kann ein Lipödem vorliegen.

Nein, die Beine sind deutlich häufiger betroffen. Lipödeme an den Armen treten seltener auf, werden aber gerade deshalb oft übersehen oder falsch gedeutet. Bei manchen Frauen sind sowohl Beine als auch Arme betroffen.

Ja! Viele Patientinnen berichten über ein Schweregefühl, Druckempfindlichkeit und Spannungen im Gewebe, besonders nach längerem Anheben der Arme, zum Beispiel beim Föhnen der Haare oder beim Arbeiten über Kopf. Diese Beschwerden sind ein wichtiger Hinweis auf ein mögliches Lipödem.

Sport kann das Wohlbefinden verbessern und den Lymphfluss unterstützen, heilt das Lipödem jedoch nicht. Gelenkschonende Bewegung ist empfehlenswert, z. B. Schwimmen, Aquafitness oder gezielte Armübungen.

Zu den konservativen Massnahmen gehören Kompressionsärmel, Lymphdrainage und Bewegungstherapie. Wenn die Beschwerden stark sind, kann eine Liposuktion in einer spezialisierten Praxis sinnvoll sein.